Premiere:
15. Februar. 2020
Dauer:
80 Minuten
Ab:
14 Jahre
Gastspiele:
UNTITLED [2020]
Das Bild zeigt sechs leuchtende Menschen auf dem Sprung in ein neues Bild, eine neue Geschichte, eine neue Zeit. Hinter ihnen liegen Jahrhunderte, in denen vor allem weiblich sozialisierte Menschen [im Folgenden Frauen genannt] ausgiebig angesehen, virtuos portraitiert und treffend betitelt wurden. Frauen, die gerettet werden. Frauen mit Perlenohrringen. Frauen, die sich mit anderen Frauen um Männer streiten. Frauen, die taktvoll weggehen. Frauen, die verlegen lächeln. Frauen, die sich unglücklich ausruhen. Frauen, deren Kopf es nicht aufs Bild geschafft hat. Frauen, die auf Kühlerhauben liegen. Wir kennen sie alle. Wir haben sie alle gesehen. Gemeinsam mit sechs jungen Baslerinnen befragt das Kollektiv Henrike Iglesias in dieser Stückentwicklung das emanzipatorische, empowernde, politisierende Potenzial von Selbstportraits und -erzählungen on- und offline: Welche Versionen von uns wollen wir teilen? Wie und womit füllen wir Räume? Wie beschreiben wir die Welt? Was wollen wir von ihr? Wer hört uns, wer folgt uns, wer verbindet sich mit uns? Und wie starten wir gemeinsam eine Revolution?
Konzept, Bühne, Licht, Video, Inszenierung, Musik und Sound Design: Henrike Iglesias (Eva G. Alonso, Anna Fries, Laura Naumann, Malu Peeters, Marielle Schavan, Sophia Schroth) Text: Henrike Iglesias & Spielerinnen, Kostüme: Mascha Mihoa Bischoff, Dramaturgie: Uwe Heinrich, Technik: Claudio Bagno, Heini Weber, Assistenz: Oriana Fasciati, Produktion: ehrliche arbeit – freies Kulturbüro
HENRIKE IGLESIAS ist ein Theaterkollektiv based in Berlin und Basel und wurde 2012 von Anna Fries, Laura Naumann, Marielle Schavan und Sophia Schroth gegründet. Mittlerweile sind zudem Eva G. Alonso und Malu Peeters fester Teil der Crew. Sie alle haben sich im Sportgymnasium ineinander verliebt. Ihr theatrales Einsatzgebiet erstreckt sich vom Populären über das Persönliche zum Politischen. Sie begreifen popkulturelle und massenmediale Phänomene als Spiegel gesellschaftlicher Zu- und Missstände und haben es sich zur Aufgabe gemacht, diese aus feministischen Perspektiven zu beleuchten. Sie treten gern als Feminist Killjoys, DJ Henrike Iglesias und als Internetuser*innen auf.
Die Performances GRRRRRL (2016), eine Untersuchung der Zuschreibung des ‹Bösen› in Bezug auf Frauen, und OH MY (2018), ein feministischer live-Porno, sind beide im ROXY Birsfelden entstanden. Bis 2020 befinden sich Henrike Iglesias in einer Doppelpass-Partner*innenschaft mit den Münchner Kammerspielen und dem jungen theater basel, in der FRESSEN (2019) entstand.
UNTITLED [2020] ist eine Produktion von Henrike Iglesias in Koproduktion mit dem jungen theater basel und den Münchner Kammerspielen, gefördert im Fonds Doppelpass der Kulturstiftung des Bundes.
Medienauszüge
Eine junge, dynamische Produktion – findet die Basler Zeitung
Zu den Stärken des Stücks, mit dem Henrike Iglesias mit dem Ensemble dem emanzipatorischem und politisierendem Potenzial der unterschiedlichsten Selbstbilder nachspürt, gehört das Zusammenspiel von tiefem Ernst im Thema mit den JTB-üblichen Action-Szenen und einer gehörigen Prise an Situationskomik. … ein leuchtendes Stück über Selbst- und Weltbilder und das beglückende Phänomen der Veränderbarkeit. Badische Zeitung
Weltrettungsgedanken werden zu intimen Lebensgeschichten und umgekehrt, das Private wird politisch. Und obendrein muss gesagt werden, dass die Protagonistinnen allesamt einfach unglaublich gut spielen. BZ
INTRIGE das Magazin für junges Theater findet: Wenn ich du wäre, würde ich so schnell wie möglich hingehen. Schnapp dir ein Bier an der Bar (oder auch ne Apfelschorle, was immer du lieber magst), lass dich von den sechs wunderbaren Frauen in ihren Bann ziehen und amüsiere dich. Es lohnt sich. Wirklich.