Premiere:
26. Januar. 2013
Dauer:
80 Minuten
Ab:
14 Jahre
Gastspiele:
Stephanie ist siebzehn und ihre einzige Freundin Cat wird in ein Internat gehen. Ihr Freund ist langweilig. Zu Hause stirbt ihre Mutter an Krebs. Und trotzdem riecht die ganze Stadt nach Zucker! Das Leben fühlt sich öde an. Wie in einem Alptraum schlägt sie in den sie umschliessenden klebrig-süssen Brei. Aber auch ihre drastischen Aktionen haben keine Konsequenzen.
Bereits zum dritten Mal inszeniert Sebastian Nübling ein Stück des britischen Autors Simon Stephens am jungen theater basel. Wie in REIHER und PUNK ROCK ist es auch dieses Mal kaum möglich, sich von dieser lustvollen Begegnung mit der bedrohlicheren Seite des Lebens zu distanzieren.
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Presseauszüge
Das Leben als Nebelmaschine
Und auch wenn im Duo Nübling/Stepehns eigentlich längst keine Steigerung mehr möglich wäre, hier kommt sie, nach “Punk Rock” (2010), doch. Sechs jugendliche JTB-Schauspieler gehen das Stück aktiver an denn je.
[url=http://www.badische-zeitung.de/nachrichten/kultur/das-leben-als-nebelmaschine–68616424.html]Annette Mahro, Badische Zeitung, 28.01.2013[/url]
Sie muss trotz allem immer nur lächeln
Die ganze Tragik wird symbolisiert mit dem zwanghaften Lächeln von Stefanie. Die spielerische und körperliche Leistung von Jara Bihler, Joshua, Brunner, Lukas Stäuble, Nico Herzig, Olivia Ranzoni und Tabea Buser ist fantastisch gut.
Jörg Jermann in der Basellandschaftlichen Zeitung, 28.02.2013
Eine Zuspitzung ins Schwarz-Weisse
«Morning» ist eine schonungslose Darstellung Jugendlicher auf dem Weg ins Erwachsenwerden. Das Ensemble glänzt durch Präzision und Präsenz und schafft spielend den schwierigen Spagat zwischen Ernst und Humor. «Living out the life like I’m on the run» – die Textzeile, die stets wiederholt wird, brennt sich ins Gedächtnis der Zuschauer ein, und die Begegnung mit der abgründigen Seite des Lebens lässt nach diesem Abend wohl niemanden kalt
Tanja Bangerter, Basler Zeitung, 01.02.2013
Morgengrauen: Nüblings virtuose Verstörung
Trotzdem trifft der Gewaltakt im Mittelpunkt von «Morning» den Zuschauer überraschend wie ein plötzlicher Faustschlag in den Magen und hinterlässt nicht bloss Entsetzen, sondern vielmehr Fassungslosigkeit: Ein stummes Grauen erschauert das merklich aufgewühlte Publikum ob dieser ungeheuerlichen Tat, welche die jugendlichen Darsteller dagegen zu verdrängen scheinen, vermeintlich schlicht achselzuckend abhaken und weiterleben.
[url=http://www.tageswoche.ch/de/2013_04/kultur/505381/morgengrauen-nueblings-virtuose-verstoerung.htm#comment_13410 + http://www.tageswoche.ch/de/2013_06/kultur/509115/die-gewalt-spielt-sich-im-kopf-ab.htm]Tara Hill, TagesWoche, 27.01.2013 + 08.02.2013[/url]
Grosse Fragen
“Morning” ist ein düsteres, starkes Stück voller Energie und einer grossen Frage: Was ist, wenn nichts einen Wert hat? Wenn unser Handeln keine Konsequenzen hat? Wenn uns die Dinge und Menschen um uns gleichgültig werden? Von düsteren Dubstep-Klängen untermalt und mit Mehl bedeckt fragen uns sechs Jugendliche nach dem Tod, nach dem Wert des Todes und nach dem Wert des Lebens. Und wie es Sebastian Nübling gerne und oft macht, bringt er viel Bewegung in diese Inszenierung ein. Die physische Präsenz der Schauspieler ist beeindruckend. Was die Sprache nicht kann, drückt der Körper aus – und umgekehrt. Die Schauspieler sind da. Sie stehen auf der Bühne und fordern den Zuschauer heraus.
[url=http://www.tink.ch/new/article/2013/01/29/jugendliche-grenzerfahrungen/]Mayra Jenzer, think, 29.01.2013[/url]
Insgesamt fand ich die Inszenierung hammermässig; einfach, eingängig und doch sehr komplex in der Aussage. Es ist ein engagiertes Theater, das gefällt mir. Eine blitzgescheite Idee von Nübling fand ich zudem den Einsatz dieses Mehls: Da hat man die Assoziation von Mehl, Mehltau, Koks, aber auch von Tod, wenn dieses weisse Pulver im Gesicht landet.
[url=http://www.basellandschaftlichezeitung.ch/basel/basel-stadt/martin-dean-es-ist-aesthetisch-gerechtfertigt-diese-gewalt-zu-zeigen-126012840]Martin Dean, Basellandschaftliche Zeitung, 04.02.2013[/url]