Premiere:
03. November. 2001
Vierzäh isch e genials Alter. Ich ha richtig erwachse könne si oder richtig-kindisch. Es isch ganz uf mini Lune acho – und ich bi zimlich lunisch gsi – Unglücklicherwies han ich die unteri Hälfti vo miner Schueluniform ghasst: dr Rock! Ich main, was cha mä mit däm Ding scho mache? Cha me dr’mit Fuessball spiele? Jo scho, aber du muesch uf die Slip ufpasse! Cha me dr’mit uf eme Stuel hogge, glangwiilt und rebällisch wie dr James Dean? Klar, aber du muesch uf die Slip ufpasse! Du hesch immer miesse uf din Slip ufpasse. Und natürlich hän di d’Jungs dr’bi unterstützt, die hän nämlich au ganz genau uf di Slip ufpasst.
Die Heldin des englischen Erzähltheaterstückes verweigert die Annahme von vorgefertigten Rollen-klischees. Sie will nicht als “Kleid mit Make up” ausgeführt werden. Bei den meisten jungen Frauen “wächst sich das aus”. Ihr Körper weist ihnen den Weg in die “richtige Richtung”. Nicht so in diesem Stück. Auch nachdem ihr die Brüste zu wachsen beginnen, kann sie keine Freude auf ihre Zukunft als Frau und Mutter entwickeln. Die Ablehnung gegen ihr biologisches Geschlecht symbolisiert sich in uneingeschränktem Hass gegen Röcke. Und da das Stück im England der 60er Jahre spielt, hat sie da einiges zu bekämpfen. Schon die Schuluniform schreibt einen Rock vor! Heimlich beschliesst sie, ein Beatle – und zwar niemand geringerer als John Lennon – zu sein. Der kann sagen und denken was er will, der ist so frei, wie es seine weiblichen Fans nie sein werden. Darum ist sie auch kein Fan, sondern John selbst – zumindest in ihrer Fantasie.